Die letzte Sitzung des Gemeinderats fand am 26. Oktober 2006 im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses in Großerlach statt.

Bebauungsplan „Lange Straße“
Der über vierzig Jahre alte bestehende Bebauungsplan „Grab Süd-Ost“ entspricht weder hinsichtlich der Grundstückszuschnitte noch bezüglich der Erschließungsanlagen den heutigen Bedürfnissen. Er soll darum geändert, und in diesem Zuge in „Lange Straße“ umbenannt werden. Das Ingenieurbüro Riker & Rebmann aus Murrhardt wurde mit der Erstellung des Bebauungsplans, des Ausbau- und Erschließungsplans und der baulichen Abwicklung dieser Maßnahme beauftragt. Für den Bebauungsplan wurde der Städteplaner und Architekt Herr Leissle aus Rudersberg hinzugezogen. In der Sitzung hat Herr Leissle dem Gemeinderat nun seinen Vorschlag für die Überplanung des Baugebietes vorgestellt und erläutert. Als Orientierung für die Überplanung diente die bestehende Bebauung in der „Lange Straße“ und die ortsübliche Bebauung in Grab. Gegenüber dem ursprünglichen Bebauungsplan wurden die Grundstückszuschnitte erheblich verringert, so dass auf dem Plangebiet nördlich der Straße nunmehr 18 Bauplätze zwischen 300 – 600 m² entstehen sollen. Dabei sollen die Baufenster auf Vorschlag der Gemeindeverwaltung und des Ortschaftsrats Grab so flexibel sein, dass bei entsprechendem Interesse zwei Grundstücke auch zusammengelegt werden können. Die Bauplätze werden über die Lange Straße als Haupterschließungsachse, und davon abzweigend kleinere Stichwege mit Wendehammer erschlossen. Berücksichtigt sind im Planentwurf auch Erweiterungsmöglichkeiten.
In die ausführliche Beratung des Gemeinderats wurden durch Bürgermeister Jäger auch diverse Vorschläge des Ortschaftsrats eingebracht. Es wurden einige Eckpunkte festgelegt, welche sowohl in den Planentwurf als auch in die örtlichen Bauvorschriften eingearbeiten werden sollen. Dabei machten es sich die Ratsmitglieder nicht leicht, da man einerseits künftigen Bauherren und Planern gerne einen angemessenen Gestaltungsspielraum einräumen wolle, andererseits jedoch dafür Sorge tragen müsse, dass sich die künftigen Gebäude dennoch in die Umgebung einfügen. Einig war man sich darüber, dass im künftigen Baugebiet Einzel- und Doppelhäuser, aber keine Reihen- und Mehrfamilienhäuser möglich sein sollen.
Eine längere Beratung fand auch über die Frage der Ausweisung von Stellplätzen, bzw. der Bereitstellung von öffentlichen Parkplätzen statt.
Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung wird der Planer Leissle nun versuchen, auf der Grundlage der Vorberatungen in Ortschaftsrat und Gemeinderat einen Planentwurf mit Textteil zu erstellen. Dieser wäre dann durch den Gemeinderat als Entwurf festzustellen und dient danach als Grundlage für das Anhörungsverfahren gegenüber dem Ortschaftsrat und der Träger öffentlicher Belange, sowie für die öffentliche Auslegung. Gewerbegebiet “Mainhardter Weg II“.
Anfang September fand eine Besprechung mit den betroffenen Ämtern im Landratsamt Rems-Murr-Kreis statt. Hierbei wurde signalisiert, dass die Erweiterung des Gewerbegebietes genehmigt werden könnte. Der derzeit in Arbeit befindliche Umweltbericht mit Eingriffs- und Augleichsbilanz muss für eine endgültige Entscheidung noch vorgelegt werden.

Straßensanierungsarbeiten
In der Sitzung vom 20. Juli 2006 hat der Gemeinderat die diesjährige Prioritätenliste für Sanierungsmaßnahmen beraten. Vorgesehen wurden für 2006 folgende Maßnahmen:

1. Schöntalsägmühle – OD Grab (doppelte Oberflächenbehandlung der bereits sanierten Teilstrecke)
2. Morbach-Platte (Sammlung und Ableitung des Oberflächenwassers und Wiederherstellung/Erneuerung der Fahrbahn im Bereich des alten Gehöfts)
3. kleinere Ausbesserungsarbeiten

Mit der doppelten Oberflächenbehandlung wurde die Firma Hennig + Volkmer beauftragt.
Die Maßnahme im Wochenendhausgebiet Morbach-Platte wird gemeinsam mit den Anliegern verwirklicht. Zulasten der Gemeinde geht dabei lediglich die Ableitung des Oberflächenwassers nebst Erneuerung der Fahrbahn im „Altteil“. Die Arbeiten an der Gefällstrecke entlang der Wochenendgrundstücke trägt die Eigentümergemeinschaft selbst. Die Arbeiten werden gemeinschaftlich durch die Firma Haag Erdbau und die Firma Gläser durchgeführt.

Bestattungswesen
Seit dem 01.01.2002 hat die Gemeinde die Bestattungstätigkeiten auf den kommunalen Friedhöfen an die Firma Ralf Fischer Bestattungen aus Wüstenrot vergeben. Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen hat die Firma Fischer nunmehr eine Anpassung der Vergütung für die einzelnen Leistungen ab 2007 beantragt. Der Gemeinderat hat die Vergütungsanpassung akzeptiert.

Reinigung im Kindergarten Grab
Der Kindergarten Grab wurde bislang in Eigenregie gereinigt. Da die Reinigungskraft für den Kindergarten Grab nicht mehr zur Verfügung steht, wurde nunmehr die bereits in der Schule, Gemeindehalle und Kindergarten Großerlach tätige Firma Rimex GmbH mit der Durchführung der Unterhaltsreinigung im Kindergarten Grab beauftragt. Die Kosten hierfür bewegen sich im Rahmen der seitherigen Aufwendungen für die Reinigung.

Kinderbetreuung
Wie bereits in der vergangenen Sitzung beschlossen, wird die Gemeinde eine Bedarfsermittlung bezüglich der Kinderbetreuung durchführen. Der Gemeinderat hat den von der Verwaltung vorgelegten Fragebogen angenommen. Der Fragebogen wird in den nächsten Tagen direkt an die betreffenden Haushalte verteilt und an verschiedenen Stellen ausgelegt.

Örtliche Infrastruktur und Nahversorgung
Nachdem in Grab bereits vor vielen Jahren der örtliche „Tante-Emma-Laden“ aufgrund mangelnder Nachfrage schließen musste, droht dies nun auch in Großerlach. Es ist in der Bevölkerung bereits hinlänglich bekannt, dass die Bäckerei Kern zum Ende des Jahres schließen wird. Dies ist eine unmittelbare Folge der innerhalb kürzester Zeit erfolgten Ansiedlung von mehreren großflächigen Vollsortimentern in den angrenzenden Nachbargemeinden Sulzbach und Mainhardt und dem dadurch verursachten Rückgang der Kundenzahl. BM Jäger machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass jegliche Bemühungen seitens Gemeinde und Unternehmen zur Schaffung, bzw. Erhaltung örtlicher Infrastruktur letztlich zum Scheitern verurteilt sind, wenn diese Angebote durch die Bevölkerung nicht hinreichend angenommen würden. Dies beträfe nicht nur den Einzelhandel, sondern ebenso die ärztliche Versorgung, den ÖPNV, die örtlichen Betreuungsangebote (z.B. verlässliche Grundschule und Ferienbetreuung) usw.
Bürgermeister Jäger berichtete über laufende Bemühungen, eine Lösung zum Erhalt des Großerlacher Ladens zu finden. Ob dies gelänge, sei derzeit noch ungewiss. Sollte dies aber der Fall sein, baue er auf die künftige Unterstützung aus der Bevölkerung durch eine bessere Nutzung des Angebots. Davon sei der Erhalt eines Ladens letztlich abhängig.
Bürgermeister Jäger informierte das Gremium zudem über die Entwicklungen bezüglich der Versorgung der Gemeinde mit Breitbandinternet und der hierzu durchgeführten Umfrageaktion. Näheres hierzu istder gesonderten Berichterstatung zu entnehmen.

Forstbetriebsplan 2007
Der Gemeinderat hat den vom Geschäftsbereich Forst des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis erstellten Forstbetriebsplan für das Jahr 2007 beschlossen. Des weiteren wurde auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, für die Wegeunterhaltung Mittel in Höhe von 5.000 Euro einzuplanen. Diese Mittel sollen unter der Regie der Forstverwaltung in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung ausschließlich für erforderliche Unterhaltungsmaßnahmen an Haupterschließungs- und Erholungswegen, die in Eigentum und Unterhaltungspflicht der Gemeinde stehen, verwendet werden.

Bekanntgaben / Anfragen

• Der Bezugspreis des Mitteilungsblattes (inklusive Trägerlohn) muss zum 01.01.2007 von 11,30 Euro auf 12,55 Euro jährlich erhöht werden.
• In der Großerlacher Kläranlage wird derzeit ein neuer Rechen eingebaut.
• Die Berufsgenossenschaft Gas, Fernwärme- und Wasserwirtschaft hat, wie im vergangenen Jahr schon, aufgrund der unterdurchschnittlichen Anzahl an Arbeitsunfällen den Beitrag für 2005 um 25 % reduziert.
• Am RÜB Liemersbach sind an der Uferböschung Steine herausgebrochen. Die Firma Rommel, Ludwigsburg, hat dies im Zuge der Gewährleistung wieder gerichtet. In diesem Zug wurde eine dringend notwendige Maßnahme der Gewässerunterhaltung am Fuchsbach vorgenommen.
• Die Pumpe im Tiefbrunnen „Scheiterhau“ musste nach mehr als 25 Jahren Betrieb kurzfristig ausgetauscht werden. Im Wege der Maßnahme wurde die Pumpe wegen des mineralhaltigen Wassers in Edelstahl ausgeführt und der Schacht regeneriert.

Auf Nachfrage von Gemeinderat Karl Wieland gibt BM Jäger bekannt, dass der Wegebau an der Mohrenklingenquelle zwischenzeitlich fertiggestellt wurde. Die Sanierungsarbeiten an der Quelle werden wohl erst im kommenden Frühjahr durchgeführt werden.