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Bürgermeister Christoph Jäger durfte zur zweiten Auflage des Großerlacher Bürgertreffs zahlreiche Gäste in der Schwalbenflughalle in Grab begrüßen. Unter ihnen waren auch der Landtagsabgeordnete Wilfried Klenk und seine Ehefrau, Regionalrätin Sigrun Klenk, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Grundschulleiterin Heike Kühnle und Pfarrer Ernst Franz. Für die musikalische Begleitung des Programms sorgte der Männergesangsverein „Frohsinn“ Alt-/Neufürstenhütte“ e.V. unter der Leitung von Eyke Werner.
Bürgermeister Jäger thematisierte in seiner Ansprache erneut die örtliche Nahversorgung und Infrastruktur. Die Bäckerei Kern hatte eigentlich vor, Ende 2006 die Filiale in Großerlach zu schließen. In persönlichen Gesprächen konnte man erreichen, dass nicht nur die Filiale bestehen blieb, sondern durch die Einrichtung eines Cafés und einer damit einhergehenden Erweiterung der Öffnungszeiten das Angebot verbessert wurde. Darüber hinaus wären aber weitere Einkaufsmöglichkeiten und die Ansiedlung einer ständigen Arztpraxis wünschenswert. Sorgen bereite ihm aber auch die Entwicklung der örtlichen Gastronomie. Nach der Schließung des „Ochsen“ gebe es in Neufürstenhütte keine Einkehrmöglichkeit mehr. In Grab ist es bislang nicht gelungen, für den „Löwen“ eine Pächter oder Käufer zu finden. Bürgermeister Jäger appellierte an die Bürgerinnen und Bürger das örtliche Angebot in der Gastronomie, der Nahversorgung und Dienstleistungen auch zu nutzen.
In einem Rückblick auf das Jahr 2007 ging Bürgermeister Jäger auf die geglückte Erweiterung des Gewerbegebietes „Mainhardter Weg“ für die derzeit laufende Betriebserweiterung der DIS Daten-IT-Service GmbH ein. Die Ansiedelung der Firma erfolgte im Jahr 2003 mit 25 Arbeitsplätzen, durch die Erweiterung sollen es künftig über 60 Arbeitsplätze sein. Die Bedeutung der ortsansässigen Unternehmen lasse sich allerdings nicht nur in Zahlen ausdrücken. In Großerlach sei man in der glücklichen Situation, dass sich die Unternehmer sehr eng ihrer Heimatgemeinde verbunden fühlen und sich darum auf vielerlei Art fördernd und unterstützend einbringen. Ein wichtiger Schritt für die hiesige Raumschaft war die geglückte Gründung des Netzwerkzentrums Oberes Murrtal. Im Schulterschluss der Murrtalgemeinden mit dem Unternehmerforum Oberes Murrtal, den Gewerbevereinen und weiteren Aktivposten werden künftig Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Unternehmer und Existenzgründer angeboten.
Nach vielen Jahren erschließt die Gemeinde Großerlach wieder ein Wohngebiet. Das Baugebiet „Lange Straße“ in Grab wird in den nächsten Wochen fertig gestellt. Die Vermarktung der Grundstücke ist bereits angelaufen.
Die Gemeinde Großerlach betreibt vier Friedhöfe, im vergangenen Jahr wurden neue Transportwägen angeschafft, neue Urnengrabfelder angelegt und zahlreiche Baumfäll- und pflegearbeiten durchgeführt. In Großerlach konnte dank einer Spende des Vereins der Gartenfreunde eine neue Ruhebank aufgestellt werden. In Liemersbach wird derzeit in Zusammenarbeit mit der Erlacher Höhe ein größeres Urnengrabfeld für anonyme Bestattungen, auch als Ort der Besinnung, angelegt. In diesem und in den nächsten Jahren stehen weitere Maßnahmen an So soll in Grab der Holzzaun ersetzt werden. In Großerlach stehen eine Neugestaltung des Geländes, inklusive Einfriedung und die Sanierung der Aussegnungshalle an.
Ein Thema welches die Gemeinde, vor allem aber Bürgermeister Jäger in den vergangenen fünf Jahren persönlich intensivst beschäftigte, ist die Verbesserung der mangelhaften und völlig unzureichenden Anbindung der Gemeinde an das Breitbandinternet. Nach unzähligen Rückschlägen, könne man nun optimistisch sein, dass in naher Zukunft eine deutliche Verbesserung erreicht wird. In einem Pilotprojekt soll in Kooperation der Deutschen Telekom AG und eines Backnanger Unternehmens nahezu flächendeckend eine DSL-Versorgung für Großerlach erstellt werden. Unterstützung erfährt die Gemeinde hierbei von der Clearingstelle im Ministerium für den Ländlichen Raum. Ende April soll das Projekt entscheidungsreif sein. Allerdings räumte BM Jäger ein, er habe in dieser Sache schon oft erleben müssen, dass Versprechen und Zusagen nicht gehalten wurden. Für diesen Fall bat er die Zuhörerschaft: „Nageln Sie mich dann bitte nicht an´s Kreuz!“
Die Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist dem Gemeinderat und der Gemeindeverwaltung von großer Bedeutung. Gerade 2007 konnte hier einiges bewegt werden. So wurden und werden derzeit im ehemaligen Lehrerwohngebäude in Großerlach ein Jugendtreff und ein Kunst- und Kulturzentrum eingerichtet. Die Mitglieder der beiden Vereine Jugendtreff Großerlach/Grab e.V. und des Vereins zur Förderung des Rock´n Roll Großerlach e.V. (VFRR) haben durch unermüdliches ehrenamtliches Engagement Räumlichkeiten geschaffen, die sich sehen lassen können. Die Gemeinde hat hierfür Mittel in Höhe von 35.000 Euro beigesteuert. Künftig seien nun nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch deren Eltern gefordert, diese Angebote zu nutzen und zu unterstützen. Der Betrieb im Jugendtreff läuft bereits seit Mitte 2007, es sei aber leider zu beobachten, dass aus den Teilorten kaum Jugendliche kommen. Im Kunst- und Kulturzentrum möchte der VFRR ab September 2008 Instrumenten- und Kunstunterricht anbieten, auch hier würde er sich über eine rege Inanspruchnahme des Angebots freuen.
Aber auch für die Kleinen und ihre Eltern habe sich in den letzten Jahren viel verbessert. Seit diesem Schuljahr bietet die Gemeinde das Betreuungsangebot im Rahmen der Verlässlichen Grundschule an Schultagen kostenlos an. Angeboten wird gegen eine geringe Gebühr auch eine Ferienbetreuung. Im Kindergartenbereich bietet die Gemeinde nun in beiden Kindergärten die Betreuung von Unterdreijährigen an. Neustes Angebot ist in Großerlach die Möglichkeit der frühkindlichen Spracherziehung in Englisch. In diesem Zusammenhang sprach Bürgermeister Jäger die Spielplatzaktion an und bat erneut um Mitwirkung und Unterstützung aus der Bevölkerung. Der Gemeinderat hat für die Jahre 2008 und 2009 jeweils 10.000 Euro bereitgestellt, nun seien auch die Eltern gefordert.
Wie beim Bürgertreff im letzten Jahr angekündigt, wird es in diesem Jahr ernst mit dem Neubau der Gemeindehalle. Es werden immer wieder Stimmen laut, die der Meinung sind, dass eine Sanierung ausgereicht hätte. Eine aktuelle Kostenschätzung hat ergeben, dass eine grundlegende Sanierung rund 2,4 Millionen Euro gekostet hätte. Dabei hätte man einen sanierten Altbau, mit zu kleiner Sportfläche und unzureichende Sanitäranlagen erhalten. Die Gemeinde baut nun für etwa das gleiche Geld eine neue, moderne, zweckmäßige, und weit wirtschaftlicher zu betreibende Mehrzweckhalle, die allein aufgrund der Planung bereits anderen Gemeinde als Musterbeispiel empfohlen wird. Die Gemeinde wird dieses Vorhaben ohne Neuverschuldung realisieren können, darüber hinaus werden Umlagen in Höhe von 1,3 Millionen Euro geschultert, die die freien Flächen im Gewerbegebiet abgelöst und in den nächsten Jahren über eine Million Euro in Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung investiert. Jäger hierzu wörtlich:
Wir schaffen das – aber wir schaffen das nicht alleine, wir brauchen Sie! Wir brauchen die aktive Unterstützung und Mitwirkung einer lebendigen und tatkräftigen Bürgerschaft!
Mit diesem Verweis ging Bürgermeister Jäger abschließend auf das Thema Bürgerschaftliches Engagement ein. Er machte deutlich, dass das ehrenamtliche Engagement, das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Gemeinsinn in der Gemeinde Großerlach sich nach wie vor sehen lassen könne und man auch mit Recht stolz darauf sein könne. Aber mit Bedauern wäre festzustellen, dass in unserer Gesellschaft die Zahl derer zunimmt, die mit einer Vielzahl von Forderungen und Erwartungen beispielsweise auf die Gemeinden zukommen, auf der anderen Seite aber jegliche Mitwirkung verweigern. Keinerlei Verständnis habe dafür, wenn pauschal – und völlig unbegründet – ein Niedergang der Lebensqualität beklagt würde. Derartige Äußerungen träfen nicht nur ihn, als Bürgermeister. sie träfen auch die Gemeinde- und Ortschaftsräte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung, Bauhof und Kindergärten oder die örtlichen Unternehmen und Einrichtungen. Sie träfen vor allem aber auch die zahlreichen Menschen, die sich zum Wohle unserer Gemeinde und deren Bewohner ehrenamtlich in Vereinen, Kirchen und anderen Institutionen engagieren und aktiv einbringen – und damit eben einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität leisten würden. Und, so BM Jäger, sie träfen all diese Menschen, diese Aktivposten unseres Gemeinwesens, selbstredend zu Unrecht.
Er schloss mit der Bitte an die Gäste: „Lassen Sie sich nicht den Wind aus den Segeln nehmen!“, denn jeder der sich schon einmal ehrenamtlich engagiert hat, weiß: „Ehrenamt bringt Menschen zusammen!“. Und das gälte es beim Bürgertreff miteinander zu feiern.
Anlässlich des Bürgertreffs wurden auch Ehrungen für besondere Verdienste und Leistungen durchgeführt und die Großerlacher Ehrennadel verliehen.
Im Bereich Sport wurden für die Leichtathletik-Jugendgaumeister im Dreikampf Lisa Mackamul, Kevin Dietrich und Niklas Bader in der jeweiligen Altersklasse mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet.
Die goldene Ehrennadel bekam Pascal Koch für seine Erfolge im Freistil-Ringen überreicht., Seit 2004 errang er in seinen Altersklassen bei Deutschen Meisterschaften drei Vizemeisterschaften und einen dritten Platz, darüber hinaus wurde er mehrfacher Württembergischer Meister.
„Goldwürdige“ sportliche Erfolge erreichten drei bereits im Vorjahr mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnete Großerlacher. Da die Ehrennadeln nach den Richtlinien nur einmal überreicht werden, erhielten diese eine kleine Aufmerksamkeit.
Der Schiffsmodellsportler Bernd Liesch wurde 2007 Deutscher Meister im Team, Deutscher Vizemeister und Dritter im Einzel. Als amtierender Weltmeister (ECO-Standart), qualifizierte er sich außerdem in 3 Klassen für die Weltmeisterschaft 2008.
Marc Mertens qualifizierte sich für die Jugend-Europameisterschaft im Inline-Slalom und erreichte gute Platzierungen im Europacup und bei Deutschen Meisterschaften, außerdem ist er Mitglied im Landeskader.
Für seinen Bruder Mathias Mertens war 2007 in sportlicher Hinsicht ein echtes „Highlight“. Im Aktivenbereich gewann er den Europameistertitel. Das dies keine „Eintagsfliege“ war bewies darüber hinaus noch mit dem Europacupgesamtsieg, dem Titel des deutschen und des Süddeutschen Meisters. Selbstredend ist er auch Mitglied der Nationalmannschaft.
Im Anschluss daran wurden verdiente Bürgerinnen und Bürger für deren langjährige und außergewöhnliche ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen und Institutionen ausgezeichnet.
So wurde zunächst Eyke Werner für seine langjährige Tätigkeit als Gemeinderat die bronzene Ehrennadel überreicht.
Mit der silbernen Ehrennadel wurde Peter Stefan für dessen 25-jährige Tätigkeit als Vorsitzender der Tennisgemeinschaft Großerlach-Grab e.V. ausgezeichnet. Er war maßgeblich am Bau des vereinseigenen Tennisplatzes und Vereinsheims beteiligt.
Die Ehrennadel in Gold wurde verleihen an Heinz Herrmann, der seit über 50 Jahren in verschiedenen verantwortlichen Positionen für die Sportfreunde Großerlach e.V. tätig war und immer noch ist. Er war 1. und 2. Vorsitzender, Abteilungs- und Jugendleiter, (Jugend)Trainer und Betreuer im Fußball, Ausschussmitglied, Bauleiter beim Vereinsheimbau und Platzwart, dazu war er noch 10 Jahre Mitglied im Gemeinderat.
Eugen Wieland bekam ebenfalls „Gold“ für seine 20-jährige Tätigkeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Gemeindearchiv, er war zudem 15 Jahre im Ortschaftsrat Grab tätig und solange es seine Gesundheit zuließ aktiv bei zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen dabei.
Die goldene Ehrennadel bekam auch Karl Wegscheider, der von 1972 bis 1994 mit großem persönlichen Einsatz als Vorsitzender des DRK Ortsverband aktiv war. Nach dieser Tätigkeit war und ist er bis heute noch äußerst aktiv beim Freundeskreis der Senioren. Dabei wurde er immer aktiv unterstützt durch seine Frau Hilde, welche dafür von Bürgermeister Jäger einen Blumenstrauß überreicht bekam.
Ebenfalls eine Institution beim DRK Ortsverband ist Günter Rittinger. Er ist hier seit 1965 im Ausschuss, seit 1972 Kassier und Bereitschaftsleiter, und seit 2004 nun auch als Vorstand tätig. Dabei gelang es ihm im vergangenen Jahr die Jugendabteilung zu gründen. Für dieses Engagement gab es ebenso die goldene Ehrennadel.
Für die Ehrung vorgesehen, aber beim Bürgertreff leider verhindert, war Birgit Schall-Röhrich. Sie ist seit 30 Jahren Übungsleiterin im Kinder- und Jugendturnen. Ohne Frau Schall-Röhrich gäbe es die Abteilung Turnen im Kinder- und Jugendbereich nicht. Die Ehrung wird bei entsprechender Gelegenheit nachgeholt.
Bürgermeister Jäger bedankte sich beim Männergesangverein für die musikalische Gestaltung und bei den Mitarbeitern der Verwaltung für die Organisation der Veranstaltung. Danach lud die Gemeinde Großerlach zu einem kleinen Stehempfang ein. In lockerer Atmosphäre bildeten sich rasch bunte Gesprächsgruppen. An der guten Stimmung merkte man den Gästen an, dass auch der 2. Großerlacher Bürgertreff wieder eine gelungene Veranstaltung war.