Gemeinde Großerlach

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Bericht vom 12. Großerlacher Bürgertreff

Der diesjährige Bürgertreff am 23. März wurde stimmungsvoll vom Musikverein „Frischauf“ Grab musikalisch eröffnet.

Bürgermeister Christoph Jäger konnte dieses Mal leider nicht so viele Ehrengäste von außerhalb begrüßen, da zeitgleich der Wirtschaftstag Oberes Murrtal in Murrhardt mit der Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in Murrhardt stattfand. Den Weg nach Großerlach fanden aber trotzdem der Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär Christian Lange, der Landtagsabgeordnete Willi Halder und Sulzbachs Bürgermeister Dieter Zahn mit Gattin.

In seiner Ansprache informierte Bürgermeister Jäger traditionell nicht nur über Aktuelles aus der örtlichen Kommunalpolitik, sondern streifte auch wieder, garniert mit humorvollen Einwürfen, allgemeine politische und gesellschaftliche Themen. Aufhänger in diesem Jahr war die besorgniserregende Tendenz, dass Diskussionen über anstehende Aufgabenstellungen zunehmend unsachlich geführt werden und dass dabei oftmals in überzogenem Maße Ängste geschürt werden. Auch und gerade die Art der reißerischen und oftmals leider auch einseitig und unzureichend recherchierten Berichterstattung mancher Medien, trage wesentlich mit hierzu bei. Beispielhaft zeigte er dies am Umgang mit Tierseuchengefahren und mit dem Thema der Feinstaubbelastung auf. Zur allgemeinen Belustigung zeigte er den zahlreichen Gästen eingangs im Gemeindearchiv aufbewahrte Warnschilder vor. Auf einem dieser Originale stand geschrieben: „Wer plündert wird erschossen! Der Bürgermeister“

Er beruhigte aber sogleich, dass niemand der zahlreichen Gäste ernsthaft etwas zu befürchten habe. Aber auch heute habe man eben zunehmend den Eindruck, dass Entscheidungen vorschnell getroffen werden, dass zu schnell „geschossen würde“ - aus Panik. Jäger wörtlich:
Viele Menschen scheinen schon heute nicht mehr zu wissen, wovor sie mehr Angst haben sollen: Vor Flüchtlingen, oder vor dem bösen Wolf oder der nächsten Steuerprüfung? Oder vielleicht doch vor der Schweinepest, dem plötzlichen Tod durch Feinstaub oder eben der angeblich schon, aber irgendwie halt doch nicht, ausgerotteten Tollwut. Und von dieser Panik lassen sie dann ihr Verhalten und ihre Denkweise steuern – ohne zu erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich an einer dieser angeblichen Gefahren zu sterben, gegen Null geht.
Und dies führe dazu, dass beispielsweise auf der Grundlage eines willkürlich und ohne wissenschaftlicher Grundlage politisch bestimmten Grenzwertes Entscheidungen getroffen werden, die enormen Schaden anrichten und schlicht den gesunden Menschenverstand vermissen lassen. Wie sonst könnte der Diesel derart verteufelt werden unter völliger Ausblendung der Tatsache, dass er nur einen Bruchteil der Gesamtbelastung verursacht – und dass andere Feinstaubquellen das hundert- bis tausendfache ausstoßen. Er habe sich einmal die kursierenden Vergleichszahlen mit großen Kreuzfahrtschiffen angeschaut und sei laienhaft zu folgendem Ergebnis gekommen: „Wenn ungefähr jeder zweite in gesamt Deutschland zugelassene PKW ein Passat Diesel wäre, und die dann alle gleichzeitig durch den Stuttgarter Kessel fahren würden, käme dies an die Feinstaubbelastung heran, welche das Kreuzfahrtschiff Harmony of the Seas verursacht, wenn es in Hamburg im Hafen einläuft.“

Natürlich, so Jäger weiter, müsse man Sorgen und Aufgabenstellungen ernst nehmen. Aber man sollte seine Entscheidungen nicht von Panik beeinflussen lassen, denn Panik sei bekanntlich ein schlechter Ratgeber und hindere uns daran, die Dinge vernünftig bis zum Ende durchzudenken. Dabei sei auch in der Abwägung zu berücksichtigen, dass diese Ängste gerne von Verbänden und Gruppierungen geschürt werden, die letztlich genau davon leben – und das oftmals nicht schlecht.
Wenn man stattdessen mit gesundem Menschenverstand und einer ordentlichen Portion Optimismus an die Dinge herangehe, könne man viel mehr erreichen. Dies werde in Großerlach im Zusammenwirken von Gemeinde- und Ortschaftsrat mit der Verwaltung und einer engagierten Bürgerschaft so praktiziert. So habe man gründlich überlegt, ob man nach dem Brand im Gemeinschaftshaus Liemersbach im März 2012 dieses wirklich benötige und ein Wiederaufbau und Betrieb Sinn mache. Nachdem dies bejaht und ein Zuschussantrag des Landes positiv beschieden wurde, beschloss der Gemeinderat 2016 den Wiederaufbau, welcher nun im März 2018 abgeschlossen werden konnte. Bei den Kosten gibt es eine Punktlandung, der Kostenrahmen von 202.000 Euro wird eingehalten. Ebenfalls kurz vor dem Abschluss steht der Neubau des Wasserhochbehälters Hohenbrach mit Verbindungsleitungen zur Schöntalquelle und der Hohenbrachquellen. Diese Maßnahme mit einem Investitionsvolumen von über 2 Millionen Euro sie nur möglich dank eines Landeszuschusses in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro. Die 2005 beschlossene Trinkwasserkonzeption ist bis auf die noch nicht erfolgte Erschließung des Tiefbrunnens „Erlacher Bach“ somit nahezu vollständig umgesetzt. Auch die endgültige Umsetzung der im Rahmen des Feuerwehrbedarfsplans beschlossenen Fahrzeugkonzeption ist absehbar. Nachdem Ende 2016 das neue MLF geliefert wurde und in diesem Jahr das alte ELW durch einen Mannschaftstransportwagen (MTW) ersetzt wird, steht im kommenden Jahr der vorläufig letzte Fahrzeugaustausch mit der Anschaffung eines „Gerätewagen Logistik“ an.
Eine große Herausforderung seien die angelaufenen Kanalsanierungen. Alleine in Grab sei ein Auftrag in Höhe von über 150.000 Euro vergeben worden. Noch größere Brocken stünden dann in Großerlach und den weiteren Teilorten an. Danach folge die nächste millionenschwere Mammutaufgabe, nämlich die Abwasserkonzeption bezüglich der kommunalen Kläranlagen. Aber er erinnerte daran, dass er bereits bei der Trinkwasserkonzeption gegenüber Zweiflern erklärt habe, dass man dies letztlich meistern werde – und so sei er auch bei den künftigen Aufgaben voller Zuversicht.
Neben der in den nächsten Wochen anlaufenden Neuanlage eines Rasensportplatzes mit Leichtathletikanlage auf der Hartplatzfläche, erwähnte er weitere beispielhafte Projekte, um letztlich das wichtige Thema der Kinder- und Schülerbetreuung aufzugreifen. Er habe sich einmal die Zahlen ab dem Jahr 2000, als er Bürgermeister der Gemeinde Großerlach wurde, angesehen – und das habe sich gelohnt. Es sei mehr als beeindruckend, was sich hier, nicht nur in Großerlach, sondern letztlich ja im ganzen Land, getan hat. Die jährlichen Betriebskosten, inklusive Personal, von rund 234.000 Euro in 2000 haben sich bis heute auf rund 680.000 Euro nahezu verdreifacht. Der nach Abzug von Landeszuschüssen und Elternbeiträgen verbleibende Abmangel, den die Gemeinde aus eigener Steuerkraft leisten müsse, habe sich von damals rund 147.000 Euro auf heute rund 350.000 Euro entwickelt. Arbeiteten zu Beginn des Jahrtausends gerade einmal 6 Personen in der Kinderbetreuung, werden die Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule zwischenzeitlich von insgesamt 20 Personen betreut. Jäger machte deutlich, dass dies eine Investition in die Zukunft sei und er darum nicht darüber klagen wolle. Aber er erlaube sich dennoch ins Bewusstsein zu rufen, dass man bei weiteren Entwicklungen schon aufpassen müsse, dass der Bogen nicht überspannt wird. Denn, so Jäger abschließend, ein Rest an Verantwortung in der Kindeserziehung sollte schon auch noch bei den Eltern und Familien verbleiben.

Nach einem musikalischen Zwischenspiel wurden die Großerlacher Ehrennadeln verliehen und die Blutspenderehrungen vorgenommen:
Im Bereich „Sport“ erhielt der Tischtennisjugendspieler Ennio Schönfelder von den Großerlacher Sportfreunden für seinen Bezirksmeistertitel die bronzene Ehrennadel. Ebenfalls Bronze erhielten die Tischtennis U-13 Junioren für die Meisterschaft 2017 und die U-19 Junioren für das „Double“ (Meisterschaft und Pokalsieg). Uwe Voetter von der Ski-/Inlinerabteilung der Sportfreunde erhielt die Ehrennadel in Gold für seinen 3. Platz bei den Deutschen Downhill-Meisterschaften der Senioren.

Die erfolgreichen Sportler
Die erfolgreichen Sportler

Für seine vierzigjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Krankenpflegevereins Grab e.V. wurde Ulrich Vogel aus Grab mit der goldenen Ehrennadel für langjähriges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Diese mehr als verdiente Auszeichnung stellt gleichzeitig auch eine Art Abschluss dar, da Herr Vogel in diesem Jahr seine Tätigkeit beenden wird. Da eine Nachfolgeregelung derzeit nicht in Sicht ist, ist angedacht, die Krankenpflegevereine unter dem Dach der Evangelischen Kirchengemeinde zusammenzuführen.
Ebenfalls eine goldene Ehrennadel bekam der Ende Februar wiedergewählte Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Großerlach. Rainer Stecker übt diese Tätigkeit nunmehr 25 Jahre lang aus, Stecker habe „Feuerwehr im Blut“, er hat beispielhaft die Nachwuchsarbeit gefördert und so gewährleistet, dass die Großerlacher Wehr für die Zukunft gut gerüstet ist.
Bei der Blutspenderehrung wurde Dietmar Wilhelm für 75-maliges Blutspenden mit der Blutspender-Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz ausgezeichnet. Die Ehrennadel des DRK bekamen ebenfalls Sabine Neuhaus (50 Mal) und Bernd Müller (25 Mal) überreicht. Die Ehrungen der verhinderten Karin Göthlich und Simone Schlipf (10maliges Blutspenden) werden nachgeholt.

v.l.: BM Jäger mit Rainer Stecker, Ulrich Vogel, Bernd Müller, Sabine Neuhaus, Dietmar Wilhelm
v.l.: BM Jäger mit Rainer Stecker, Ulrich Vogel, Bernd Müller, Sabine Neuhaus, Dietmar Wilhelm

Nach dem musikalischen Abschluss des Musikvereins lud die Gemeinde zu einem zwanglosen Stehempfang ein. Die Landfrauen aus Großerlach und der Landfrauenverein Grab hatten hierfür gemeinsam unzählige äußerst leckere Schnittchen vorbereitet, so dass keiner der zahlreichen Gäste die Schwalbenflughalle hungrig verlassen musste.

Bilder: Fotohaus Lenzen, Liemersbach
 

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