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Der Windpark-Projektentwickler und -Betreiber wpd hatte von seiner Niederlassung in Bietigheim-Bissingen aus die Planungen am Standort auf der Spiegelberger Greut im Jahr 2011 gestartet und seither kontinuierlich vorangetrieben. Unter anderem wurden mehrjährige Untersuchungen der Vogel- und Fledermauswelt sowie eine lasergestützte Windmessung durchgeführt. Zur Vorbereitung eines Genehmigungsantrages fanden Abstimmungs- und Erörterungstermine mit dem Landratsamt des Rems-Murr-Kreises und den betroffenen Gemeinden statt.
Bereits zum Beginn des Jahres deuteten die Ergebnisse der artenschutzfachlichen Untersuchungen auf weitreichende Konflikte mit geschützten Vogelarten, unter anderem dem Rotmilan, hin. Ob diese im weiteren Planungsverfahren in Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden lösbar wären, ist aus heutiger Sicht offen. In ähnlichen Fällen sind Windenergieanlagen z.B. über eine Abschaltung zu Zeiten einer besonderen Frequentierung der Fläche durch geschützte Arten genehmigt worden. Diese Abschaltungen wären am Standort Greut jedoch gleichbedeutend mit erheblichen Ertragsverlusten für den Betreiber. Zudem bestehen weitere planerische Herausforderungen, z.B. die aufwändige logistische Erschließung der Fläche sowie ein teurer Netzanschluss, die einen deutlich überdurchschnittlichen Planungs- und Realisierungsaufwand vorhersehbar machen – in Summe viele Themen, die die Wirtschaftlichkeit des Windparks absehbar belasten würden.
Sebastian Grosch, Leiter Projektentwicklung onshore national bei wpd, dazu: „wpd würde sich diesen Herausforderungen gerne stellen. Die Marktbedingungen lassen dies jedoch aktuell aussichtslos erscheinen. Die jüngste Novelle des für den Windparkbetrieb maßgeblichen Erneuerbaren Energien Gesetzes hat innerhalb weniger Monate zu einem massiven Verfall der Einspeisevergütung für Windparks geführt. Ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen auf der Greut mit ihren artenschutzrechtlichen, planerischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ist vor diesem Hintergrund aktuell nicht absehbar. Es bleibt nur, die Planungen für den Moment einzustellen und auf eine Verbesserung der Marktbedingungen zu hoffen.“