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Auf der derzeitigen Großbaustelle in Grab hat die Freiwillige Feuerwehr Großerlach an mehreren Übungsabenden Technische Hilfeleistungsübungen durchgeführt und dabei diverse Rettungsmethoden ausprobiert.
Man nahm zum Beispiel an, dass ein Bauarbeiter unter einer Verdichtungswalze eingeklemmt sei. Mit Hilfe verschiedenster Mittel versuchte man die Person (hier nur ein Dummy) frei zu bekommen. Zum Ziel kommt man bekanntlich häufig auf mehrere Arten, im Ernstfall muss man sich allerdings sehr schnell für eine Methode entscheiden. Ein Durchprobieren der verschiedenen Möglichkeiten zeigte sehr schnell die Vor- und Nachteile der Rettungsmethoden auf.
Der Versuch mit einem Hebekissen zeigte, dass man zwar in der Lage ist, sehr große Lasten anzuheben. Es eignete sich allerdings in diesem Falle nicht besonders, da die Walze an der Unterseite zu kleine und unebene Angriffsflächen besaß, und somit das Anheben schwer kontrollierbar war und dadurch zusätzliche Gefahren für die verunglückte Person und die Einsatzkräfte entstanden.
Auch Hydraulik-Zylinder waren hier nur sehr bedingt einsetzbar, da der Gegenstand beim Anheben auch eine Neigung erfuhr.
Als konventionelles und sehr praktisches Hilfsmittel bewies sich der hydraulische Spreizer, welcher sehr schnell zum Einsatz gebracht- und multifunktionell angewendet werden konnte. Allerdings musste man kontinuierlich die angehobene Last mit Unterlagen und Keilen absichern, um ein Abrutschen oder Verlagern der Last zu verhindern.
An einem weiteren Übungsabend nahm man an, dass eine Person in einen Kanalisationsgraben gefallen sei und gerettet werden musste. Was bei der Dunkelheit auf jeden Fall benötigt wurde, war eine gute Ausleuchtung des Unfallortes, um den Rettungskräften einen sicheren Zugang zum Verunfallten zu ermöglichen und strategisch die richtigen Entscheidungen zu fällen. Die Rettung wurde mittels verschiedenster Hilfsmittel (Tragetuch, Krankentrage usw.) geübt. Auch weitere Geräte, wie zum Beispiel eine Steckleiter und mehrere Rettungsleinen, trugen beim Rettungstransport zur Unterstützung bei.
Die Übungen machten deutlich, welche Schwierigkeiten und unvorhergesehene Ereignisse in einem solchen Fall eintreten können. Bei Rettungseinsätzen auf Baustellen (und nicht nur dort) ist es sehr wichtig, dass man die Erste-Hilfe-Regeln beherzigt und diese bei der Vorgehensweise berücksichtigt. Lebensrettende Maßnahmen haben höhere Priorität als der Transport aus dem Gefahrenbereich. Je nach den möglichen Verletzungen sowie den örtlichen Gegebenheiten muss man entscheiden, wie der Verletzte von der Unfallstelle wegtransportiert wird. Bei Verdacht auf Rückenverletzung sollte unbedingt eine Krankentrage verwendet- und der Verletzte sehr gewissenhaft auf diese fixiert werden.
Bei Rettungen aus Baugruben sollte die Trage unbedingt mittels Rettungsleinen gesichert und durch Rettungskräfte im äußeren gesicherten Bereich unterstützt werden. Es wird empfohlen, die Rettungskräfte vor ort während des Verletztentransports ebenfalls mit Rettungsleinen zu sichern.