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Die drei Gemeinden Großerlach, Mainhardt und Wüstenrot haben im Rahmen des Pilotprojekts „Wanderleitsystem Nord“ des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald eine Neukonzeption der Wanderwege vorgenommen und eine einheitliche Beschilderung installiert. Hierbei wurden die örtlichen Wanderwegenetze überarbeitet und mit den durchführenden überregionalen Wanderwegen und Verbindungsstrecken des Schwäbischen Albvereins kombiniert. In diesem Zuge wurden das Wegenetz sowie die Wegweiser zukunftsweisend in ein digitales Wegekataster eingepflegt. Bei der Planung und Umsetzung konnten die Gemeinden auf die umfangreiche Mitwirkung der örtlichen Albvereine zurückgreifen, ohne die das Projekt nicht zu stemmen gewesen wäre. In Großerlach wurden vier Rundwanderwege geplant und in die gemeinsame Wanderkarte „Wandern in luftigen Höhen“ aufgenommen.
Rechtzeitig vor der anstehenden Wandersaison wurde das Wanderleitsystem nun offiziell mit einer Sternwanderung eingeweiht. Von den Startpunkten Georg-Kropp-Halle Wüstenrot, Sportplatz Ammertsweiler und Gemeinschaftshaus Neufürstenhütte trotzten mehr als 100 Teilnehmer den widrigen äußeren Umständen.
Für die Großerlacher Gruppe, unter ihnen Landrat Dr. Richard Sigel mit Familie und die Schwäbische WaldFee Jessica Welz, stellte dabei der ansonsten wenig wasserführende und daher gut überquerbare Kuhnbach aufgrund der anhaltenden Regenfälle eine zunächst unüberwindbares Hindernis dar. Nach kurzer Suche konnten dann zwei Bachläufe mittels vorhandener provisorischer „Brücken“ überquert werden. Dies führte leider zu einem verspäteten Eintreffen am Treffpunkt der drei Wandergruppen zum Schnittpunkt der drei Gemarkungen an der Rot. Dort wurde dann das „Magische Dreieck“ mit kurzen Ansprachen von Bürgermeister Christoph Jäger und Landrat Sigel und im Beisein der Schwäbischen WaldFee enthüllt.
Einen massiven Sandsteinblock in Form einer dreiseitigen Pyramide hatte der Mainhardter Steinmetz Walter Wieland mit den Gemeindewappen und -namen in Richtung der jeweiligen Gemarkungen versehen. Die spontane Idee Jägers, solch ein symbolisches „Magisches Dreieck“ zu errichten, habe sofort die Zustimmung der beiden Bürgermeisterkollegen Damian Komor aus Mainhardt und Timo Wolf aus Wüstenrot gefunden. Und Dank der unkomplizierten Mitwirkungsbereitschaft der angrenzenden Grundstückseigentümer Eisele und Weber, konnte der Markierungsstein rechtzeitig vor der Einweihung des Wanderleitsystems direkt am vorbeiführenden Wanderweg installiert werden. Er fand nicht nur bei den mitwandernden Einwohnern der drei Gemeinden großes Gefallen. Auch Landrat Dr. Sigel bestätigte, stellvertretend für seine leider verhinderten Landratskollegen Gerhard Bauer (Schwäbisch Hall) und Detlef Piepenburg (Heilbronn), dass dieser Markstein hervorragend und sehr gelungen die bekanntermaßen vorbildliche gute interkommunale und landkreisübergreifende Zusammenarbeit der drei Gemeinden symbolisiere.
Anschließend ging es dann gemeinsam weiter zum Finsterroter See, wo die Gäste vom Pächter Neckarboote GmbH mit dampfendem schmackhaften „Gaisburger Marsch“, von Bürgermeister Wolf kurzerhand in „Seetopf“ umbenannt, verköstigt wurden.
Nachdem alle gegessen hatten, begrüßte der Vorsitzende des Naturparks, Welzheims Bürgermeister Thomas Bernlöhr die Gäste mit einem Augenzwinkern bei idealem „Wanderwegwetter“, welches, ohne Ablenkung durch Sonnenschein und Landschaft, volle Konzentration auf die Wegführung erlaube. Er bedankte sich bei den mitwirkenden Gemeinden, deren Bauhöfe, den örtlichen Albvereinen und den beteiligten Firmen.
Naturparkgeschäftsführer Bernhard Drixler blickte anschließend auf das Pilotprojekt zurück. 2010 wurden die Beschlüsse für den Start der Wanderleitsysteme in den Naturparkgremien gefasst. Danach folgten die Planungsphase und die Erarbeitung einer sogenannten Handelsempfehlung für die Umsetzung des Wanderleitsystems. Der Startschuss für die Umsetzung in den Kommunen erfolgte 2012. Drixler machte deutlich, dass die Installation eines Wanderleitsystems nicht nur eine planerische, sondern auch eine kommunikative Mammutaufgabe darstelle. Unzählige Sitzungen und Gespräche mit den Gemeinden, dem Albverein, dem Forst, mit Agenda-Gruppen und mit Grundbesitzern waren notwendig.
Nachdem die beiden Pilotprojektgebiete Großerlach-Mainhardt-Wüstenrot, sowie Welzheim-Alfdorf fertig gestellt seien, sollen nun die übrigen Mitgliedsgemeinden im Naturpark folgen. Das Ziel ist die vollständige Umsetzung im Naturpark bis 2019, dann feiert dieser sein 40-jähriges Bestehen.
Finanziell gefördert wurde das Pilotprojekt durch den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union.