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Zahlreiche Seniorinnen und Senioren waren der Einladung der Gemeinde Großerlach zum diesjährigen Seniorennachmittag gefolgt und versammelten sich gut gelaunt in der Schwalbenflughalle, wo die Graber Landfrauen um die Vorsitzende Sigrid Föll schon alles bestens vorbereitet hatten. Nach einer schmissigen Einstimmung durch den Musikverein Frischauf Grab, begrüßte Bürgermeister Christoph Jäger die Gäste.
Dabei ging er auch auf aktuelle Themen ein und appellierte an die Seniorinnen und Senioren, sich mit ihren Erfahrungen auch bei schwierigen Themen wie der derzeitigen Flüchtlingsdiskussion einzubringen. Denn sie hätten damals, in der Zeit nach dem Krieg, bereits den Zustrom tausender Flüchtlinge miterlebt. Und obwohl die Flüchtlinge damals überwiegend deutschstämmige Vertriebene waren, gab es sehr wohl auch seinerzeit massive Vorbehalte in der Bevölkerung. Die Frage der Herkunft spiele diesbezüglich also eher eine untergeordnete Rolle. Die Wurzeln der Ressentiments gegen die Zuwanderung fremder Menschen seien also wohl eher in den Verteilungsängsten zu finden – damals, wie heute. Allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, dass damals die Menschen selbst kaum das Nötigste hatten, während man heute in gesichertem Wohlstand lebe. Jäger wörtlich:
Wir sind heute wesentlich wohlhabender und komfortabler eingerichtet – und andererseits scheinbar weniger dazu bereit, etwas davon zu teilen. Da könnte es in den Diskussionen durchaus hilfreich sein, wenn sie, meine Damen und Herren, Ihren jüngeren Mitmenschen hin und wieder einmal davon erzählen, wie beengt und notdürftig teilweise die Lebensumstände waren, in welchen Sie aufgewachsen sind.
Zum Abschluss seiner Begrüßung wollte Bürgermeister Jäger es sich nicht nehmen lassen, eine gute Nachricht zu überbringen. Ja, er könne das Gerücht bestätigen, dass es vielversprechende Anzeichen dafür gäbe, dass die langen Bemühungen um eine Arztpraxis für die Gemeinde Großerlach kurz vor einem erfolgreichen Abschluss stünden. Eine erfahrene Allgemeinärztin aus Rumänien lebe inzwischen in Großerlach, und man bereite derzeit die Anerkennung und Erlaubnis vor, hier eine Praxis zu eröffnen. Diese gute Nachricht wurde mit freudigem Applaus aufgenommen.
Pfarrerin Ute von Brandenstein begrüßte sodann im Namen der evangelischen Kirchengemeinde und gab eine sehr anrührende, moderne Weihnachtsgeschichte in Versform vor. Dazu passten dann sehr gut die vom Musikverein angestimmten Weihnachtslieder, welche die Gäste freudig mitsangen.
Es folgte der Auftritt zweier Überraschungsgäste. Der Nikolaus kam in Begleitung seines Knechts Rupprecht auf die Bühne. Gemeinsam trugen sie eine Variation des berühmten Theodor Storm Gedichtes „Von drauß´ vom Walde“ vor, bei welcher sich der Nikolaus als recht missgelaunt entpuppte. Er schien ein wenig den Glauben an den Sinn der Weihnacht verloren zu haben. Glücklicherweise konnte ihn aber Knecht Rupprecht schließlich davon überzeugen, dass doch noch nicht alles verloren war. Die beiden verteilten sodann an alle Anwesenden kleine gebundene Papierröllchen mit Segenssprüchen.
Mit einem guten Vesper klang der gelungene Nachmittag bei angeregten Gesprächen gemütlich aus, bevor die bestens gelaunten Gäste ihre Busse für die Heimfahrt bestiegen.