Zum 7. Mal lud die Gemeinde Großerlach zum Bürgertreff ein. Die Schwalbenflughalle war mit über 130 Gästen sehr gut besucht. Bürgermeister Christoph Jäger konnte unter anderem den Landtagsabgeordneten Wilfried Klenk und seine Gattin, Regionalrätin Sigrun Klenk begrüßen. Für die musikalische Umrahmung des Bürgertreffs sorgte der Musikverein „Frischauf“ Grab.

Seine Ansprache eröffnete Bürgermeister Christoph Jäger humorvoll mit einer Anekdote aus dem fernen Schweden. Ein dort verweilendes Ehepaar aus Großerlach erklärte auf die Frage, wo genau sie herkämen, mit dem Hinweis „aus Umgebung von Backnang“. Darauf erkundigte sich der Gesprächspartner, ob dieses Backnang nicht irgendwo bei Großerlach läge. Bürgermeister Jäger griff diese Anekdote am Ende seiner Ansprache nochmals dahingehend auf, dass auch Stuttgart oder Heilbronn „irgendwo bei Großerlach“ liegen würden, was im Saal für allgemeine Heiterkeit sorgte.

In einem kurzen Rückblick auf das Jahr 2012 machte Jäger deutlich, dass es immer wieder gelungen sei, auch Dank der Mitwirkung der Bevölkerung, Projekte kostengünstig und effektiv umzusetzen. Bei aller Zuversicht müsse dieses sparsame Wirtschaften auch weiterhin oberstes Gebot der Gemeindepolitik sein. Anders wären trotz aller Förder- und Zuschussmöglichkeiten die künftig anstehenden Projekte nicht zu realisieren. Bedenke man die äußerst knappen finanziellen und personellen Ressourcen der Flächengemeinde Großerlach, habe man in den vergangenen Jahren ein beachtliches Tempo bei der Aufgabenerfüllung vorgelegt. Und wenn alle beantragten Zuschüsse rechtzeitig bewilligt werden, werde man hierbei im laufenden Jahr 2013 noch eins drauflegen. Damit stünde man aber nicht nur finanziell, sondern eben auch personell an der absoluten Leistungsgrenze. Denn, so machte Jäger deutlich, all diese Projekte müssten zusätzlich zu den ebenfalls stetig zunehmenden gewöhnlichen Verwaltungsaufgaben durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch betreut und bewältigt werden. Er nannte einige Beispiele, wie den Anschluss des Teilorts Trauzenbach an die Kläranlage der Stadt Murrhardt, die Kanalsanierung in der Wiesenstraße, den Ausbau der Schöntalquellen in Grab, den Bau der Kinderkrippe oder die Ausstattung der Friedhöfe mit fest installierten Lautsprecheranlagen. Alleine die eingeplanten Investitionen im Abwasserbereich belaufen sich 2013 dabei auf rund 1 Mio. Euro, die Maßnahmen zum Ausbau und zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung summieren sich auf rund 500.000 Euro. Ohne die beantragten und teilweise bereits bewilligten Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg wäre dies nicht leistbar. Auch beim geplanten Bau der Kinderkrippe in Großerlach für knapp 220.000 Euro sei man auf Zuschüsse angewiesen. Hier konnte Bürgermeister Jäger eine gute Nachricht überbringen: Die Förderzusage des Bundes über 120.000 Euro ist just am Tage des Bürgertreffs im Rathaus eingegangen. Wenn nun noch der Bescheid über die seitens der Europäischen Union kofinanzierte Leader-Förderung wie beantragt einginge, stünde auch dem geplanten Bau eines Geh- und Radweges von Grab zum Limesturmgelände nichts mehr im Wege.
Anbetrachts der Summe der für 2013 geplanten Projekte und Aufgaben räumte Bürgermeister Jäger ein, dass dies für eine solch kleine Gemeinde ein ziemliches Wagnis und schier nicht zu leisten sei. Er warb darum erneut um Unterstützung und Verständnis seitens der Bevölkerung und schloss mit dem Aufruf, das Jahr 2013 voller Tatendrang gemeinsam anzugehen: „Mit ein wenig Glück wird es schon gutgehen…irgendwie…!“

Nach einer Einlage des Musikvereins wurden die Ehrungen vorgenommen. Erstmals wurden dabei Blutspenderehrungen am Bürgertreff vorgenommen. Für 10maliges Blutspenden erhielten Rico Irmscher, Simone Schif, Beate Vogelmann und Heinz-Walter Hermann die Blutspender-Ehrennadel in Gold. Für 50maliges Blutspenden erhielt Michael Messer die Blutspender-Ehrennadel in Gold mit Goldenem Eichenkranz und der Zahl 50. Stolze 75 Mal spendete Thomas Trommer Blut, dafür erhält er ebenfalls die Blutspender-Ehrennadel in Gold mit Goldenem Eichenkranz und der Zahl 75 eingraviert.

Auch in diesem Jahr konnten Großerlacher Sportler und Mannschaften beachtenswerte Erfolge erzielen. Die Tischtennis U18-Junioren-Mannschaft der Sportfreunde Großerlach in der Besetzung Max Neubauer, Mike Fischer, Julian Zendler, Felix Greitzke wurde Meister der Kreisklasse A, und stieg in die Bezirksliga auf. Die Mannschaft Herren II der Tischtennisabteilung in der Besetzung Timo Brecht, Joachim Klappenecker, Sebastian Schäfer, Rainer Frank, Karl Erhardt, Oliver Chatterjee, Max Neubauer, Prof. Titus Simon, Wolfgang Blum wurde ebenfalls Meister in der Kreisklasse A und stieg in die nächst höhere Klasse (Kreisliga) auf. Beide Male gab es die Ehrennadel in Bronze.

Nicht zum ersten Mal ausgezeichnet wurde Pascal Koch, der Ringer, der mittlerweile für den KSV Aalen in der Bundesliga auf der Matte steht, belegte bei den Deutschen Meisterschaften im Freistilringen der Herren in der Altersklasse bis 84 kg den 3. Rang, nach den Ehrungsrichtlinien der Gemeinde wird dies mit der Ehrennadel in Gold belohnt.

Anschließend wurden noch zwei Personen für deren langjähriges ehrenamtliches Engagement geehrt:
Frau Edith Beck ist seit gut 22 Jahren für den Freundeskreis der Senioren aktiv und über 20 Jahre im Vorstand der Landfrauen Großerlach, darunter auch als langjährige Vorsitzende. Gleichzeitig ist sie seit 24 Jahren aktiv im Kirchengemeinderat Großerlach und aktuell auch 1. Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde Großerlach/Grab. Bürgermeister Jäger betonte, dass Frau Beck nicht aus der Gemeinde wegzudenken wäre. Beispielhaft für ihre umsichtige, geduldige und einfühlsame Amtsführung an ehrenamtlichen Schlüsslepositionen sei die jüngst vollzogene Fusion der beiden evangelischen Kirchengemeinden Großerlach und Grab. Dies sei keine einfache Aufgabe gewesen.
Rainer Stecker dagegen habe wohl anstatt Blut Löschwasser in seinen Adern. Er sei nicht nur Feuerwehrmann mit Leib und Seele, sondern seit nunmehr 20 Jahren Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Großerlach und wurde erst kurz vor dem Bürgertreff einstimmig für weitere 5 Jahre gewählt. Beide Persönlichkeiten nahmen ihre Ehrennadel persönlich entgegen.

Zum Schluss bedankte sich Christoph Jäger beim Musikverein „Frischauf“ Grab für die gelungene musikalische Umrahmung, den Graber Landfrauen für die Verköstigung und den Mitarbeitern von Verwaltung und Bauhof für die Vorbereitungen. Ein besonderer Dank ging auch an Ruth Wieland und seine Frau Elke Jäger, die für die Dekoration sorgten.
Nach dem offiziellen Teil lud die Gemeinde zu einem „Ständerling“ ein. Bei leckeren belegten Brötchen, welche die Landfrauen Grab vorbereitet hatten, fanden zahlreiche Grüppchen zu angeregten Gesprächen in lockerer Atmosphäre zusammen.