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So hätte das Motto anlässlich des Besuchs von MdL Willi Halder (Grüne) in Begleitung seiner Mitarbeiterin, Kreisrätin Christine Besa, auf dem Großerlacher Rathaus lauten können. Im Rahmen seiner Kreisbereisung wollte sich der Landtagsabgeordnete unter anderem auf den Rathäusern ein Bild von anstehenden Problemen – und diesbezüglichen Lösungsansätzen – gerade auch der ländlichen Gemeinden im von ihm zu betreuenden Wahlkreis machen. In lockerer Atmosphäre wurden wichtige Themen angesprochen und diskutiert, wie die Erziehungs- und Bildungspolitik, das kommunale Haushaltsrecht, Netzkonzessionen und Energiewende, zunehmende Bürokratie z.B. bei Förderprogrammen usw. Bürgermeister Jäger nutzte die Gelegenheit, um darauf aufmerksam zu machen, dass gerade kleine Gemeinden zunehmend nicht nur finanziell, sondern auch personell mit dem Rücken zur Wand stehen. Wenn dieser Entwicklung nicht Einhalt geboten würde, wäre über kurz oder lang eine erneute Gemeindereform die zwangsläufige Folge – die Verlierer dabei wären die Menschen im ländlichen Raum. Denn sie würden nicht nur ihr idenditätsstiftendes Gemeinwesen verlieren, sondern auch ihre Bürgermeister – und damit die letzten Fürsprecher, die sich für ihre Belange einsetzen und wenigstens noch ansatzweise Einfluss nehmen können. Ähnliche Gefahren drohten auch durch die von Teilen der Landesregierung angedachte Umstrukturierung der Landkreise zu Regionalkreisen. Die Folgen derartiger zentralistischer Strukturen könne man eindrucksvoll in ausgebluteten und verwahrlosten ländlichen Regionen Frankreichs betrachten. BM Jäger machte deutlich: Wer das möchte, soll es auch offen sagen.
Bei seinen Gästen fand Jäger mit diesen existentiellen Sorgen ebenso ein offenes Ohr und Verständnis, wie mit seinen Sorgen bezüglich der derzeitigen Entwicklung betreffend der Netzkonzessionen. Wenn das Ziel, die angebliche Monopolstellung der großen EVUs zu zerschlagen, dazu führe, dass kleine – auch kommunale – Netzbetreiber sich die wirtschaftlichen „Rosinen“ aus den Netzen picken, könnten über kurz oder lang ländlich strukturierte Gemeinden wie Großerlach vor dem Problem stehen, ein nicht rentabel zu betreibendes Energieversorgungsnetz übernehmen zu müssen. Dies sei aber vergleichbar mit der Trinkwasserversorgung ohne Landesförderung zu für die Bevölkerung annehmbaren Konditionen und Preisen nicht leistbar.
Trotz der ernsten Themen kam der Humor im Gespräch nicht zu kurz. Und der Abgeordnete Halder durfte in seinem Gepäck neben wichtigen Erkenntnissen auch die Geschichte des Großerlacher Spukhauses, die ihn brennend interessierte, mit nach Stuttgart nehmen.