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Der Bürgertreff fand dieses Jahr zum sechsten Mal statt. Bürgermeister Christoph Jäger durfte sich über ein „volles Haus“ freuen, unter den 120 Besucher waren auch die beiden Landtagsabgeordneten Wilfried Klenk (CDU) und Gernot Gruber (SPD).
Für die musikalische Umrahmung des Bürgertreffs sorgte der Musikverein „Frischauf“ Grab, welcher in diesem Jahr sein 50jähriges Jubiläum feiert.
In seiner Ansprache brachte Bürgermeister Christoph Jäger seine Sorge darüber zum Ausdruck, dass sich in Politik und Bürgerschaft zunehmend eine Pippi-Langstrumpf-Philosophie verbreite, nach dem Motto: „Ich mache mir die Welt, so wie sie mir gefällt“. Man drehe sich alles solange zu recht, bis es einem in den Kram passt.
Die neue Landesregierung habe eine Politik des Gehörtwerdens und der Bürgerbeteiligung versprochen. Doch beim Thema Polizeireform werde im „Hinterzimmer“ beraten und entschieden. Nicht einmal die Bürgermeister als Chefs der Ortspolizeibehörden und oberste Vorgesetzte der Rettungsdienste, und damit Teil der Polizeistruktur, seien über die Polizeireform informiert worden. Es werde gemutmaßt, dass die Polizeireform ein erster Schritt in Richtung mehr Zentralismus sei, der nächste sei wohl die Abschaffung der Landkreise zugunsten großer Regionalkreise. Dies würde aber eine massive Schwächung des Ländlichen Raumes bedeuten.
Ähnlich verhalte es sich mit der noch von der schwarz-gelben Landesregierung angestoßenen Notariatsreform, deren Details nun bekannt geworden sind. Sulzbach und Murrhardt werden dicht gemacht, in Backnang stehen künftig für den gesamten Backnanger Raum 3 Notarstellen zur Verfügung. Stuttgart werden zum Vergleich über 40 Notarstellen zuerkannt. Damit müssen sich im ländlichen Raum wesentlich mehr Bürger einen Notar teilen – von den längeren Anfahrtswegen und den schlechteren ÖPNV-Anbindungen ganz zu schweigen. Wo sei hier die in allen Regierungserklärungen immer wieder hervorgehobene Stärkung des ländlichen Raums; und wo und wie wurde hier der Bürger beteiligt?
Ein Widerspruch der Bundesregierung zeige sich auch beim Thema Energiewende. Nach Fukushima wurde von der Bundesregierung der sofortige Atomausstieg beschlossen – obwohl bis dahin stets beteuert wurde, das sei unmöglich. Der gesellschaftliche Konsens ist hier absolut unstrittig, weshalb die Politik also letztlich nur dem absolut überwiegenden Wunsch der Bevölkerung nachgab. Die Frage ist nur: Wie schaffen wir das, wieviel Zeit brauchen wir dafür, und wie können wir es finanziell stemmen.
Interessant, so Jäger, sei auch die Gabe zur selektiven Gewichtung beim Artenschutz. So sei beispielsweise der auf der Liste gefährdeter Arten stehende, auch in Großerlach beheimatete, Rotmilan nachweislich durch Windkraftanlagen gefährdet. Vom Landesumweltminister war aber dieser Tage zu hören, dass der Artenschutz die Energiewende nicht aufhalten werde. Dies klinge wie eine Drohung. Dagegen überlasse man die Bürgerbeteiligung beim von der Landesregierung gesteckten Ziel des Ausbaus der Windenergie den Kommunen. Wenn das Ziel 2020 dann nicht erreicht werde, haben es eben die Gemeinden nicht hinbekommen.
BM Jäger stellte fest, eine Politik des Gehörtwerdens könne aber nur auf Gegenseitigkeit beruhen, sprich: Bei wichtigen Themen müsse dem Bürger die Chance gegeben werden, sich zu informieren und zu beteiligen – diese Chance müsse er dann aber auch nutzen. Dies setze Transparenz in den Entscheidungsprozessen voraus – und auf Seiten der Bürgerschaft die Bereitschaft zur konstruktiven Mitwirkung.
Wie echte Bürgerbeteiligung aussehe, zeigten die Großerlacher Bürger mit viel ehrenamtlichem Engagement und großer Bereitschaft, aktiv mitzuwirken. Als Beispiele nannte Jäger unter anderem den Generationenpark in Neufürstenhütte, das Vereinsheim des Sportvereins oder den Osterschmuck in der Gemeinde.
Nach einer Einlage des Musikvereins wurden dann erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler mit der Großerlacher Ehrennadel ausgezeichnet:
Luis Kübler aus Großerlach belegte den 3. Platz bei den Württembergischen Meisterschaften der U 14 im Judo und bekam hierfür die silberne Ehrennadel.
Simone Schif aus Altfürstenhütte wurde Kreismeisterin im Gespannfahren und wurde mit „Bronze“ ausgezeichnet.
Simone Kurz aus Großerlach belegte mit der Landesauswahl der Polizei den 4. Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Marathon und durfte die bronzene Ehrennadel in Empfang nehmen.
Die Herrenmannschaft der Tennisgemeinschaft Großerlach-Grab, in der Besetzung Sasa Petrovic, Sven Feucht, André Stark, Jimmy Lenzen, Thorsten Stark, Jonas Spurek wurde Meister der Staffelliga und stieg dadurch in die Verbandsliga auf, hierfür gab es für alle die Ehrennadel in Bronze.
Zum Schluss bedankte sich Christoph Jäger beim Musikverein „Frischauf“ Grab und den Mitarbeitern von Verwaltung und Bauhof für die Vorbereitungen. Ein besonderer Dank ging an Ruth Wieland, die für die Dekoration sorgte.
Nach dem offiziellen Teil labten sich die Gäste an leckeren belegten Brötchen, welche die Frauen des Feuerwehr-Lauftreffs vorbereitet hatten, und an den bereit gestellten Getränken. An der guten Stimmung merkte man den Gästen an, dass der Großerlacher Bürgertreff auch in seiner sechsten Auflage bei den Besuchern gut angekommen ist.