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„Sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV" für die Region
Arztbesuch, Auswärtsspiel, Einkaufen oder der Familienausflug zum Badesee – die Menschen im ländlichen Raum sind auf ihr Auto oder den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen. In 14 Gemeinden der LEADER-Region Limes ergänzt nun die Mitfahrzentrale flinc das Angebot für Mobilität. Für die Bürger bedeutet das: Es gibt eine Alternative zum eigenen Auto und zum ÖPNV für spontane und regelmäßige Fahrten. Damit werden die Bürger mobil, sparen Spritkosten und schonen die Umwelt.
In den teilnehmenden Gemeinden in den Landkreisen Rems-Murr, Schwäbisch-Hall und Hohenlohe werden die Bürger nun zu „Flincern". Nach der Registrierung im Internet unter www.flinc.org stellen sie ihre geplante Fahrt oder Mitfahrt auf die Plattform – flinc schlägt automatisch und in Echtzeit die passenden Fahrer oder Mitfahrer vor. Das Ganze funktioniert auch unterwegs über das Smartphone. Der Dienst ist kostenlos, der Fahrer entscheidet selbst, ob er den von flinc vorgeschlagenen Preis von den Mitfahrern verlangt oder sie umsonst mitnimmt.
Wer also einen Termin beim Facharzt im nächstgrößeren Ort hat oder am Samstagnachmittag noch schnell auf die Kirmes im Nachbarort will, hat als Flincer gute Chancen auf eine Fahrgemeinschaft – und muss nicht mehr auf den Bus- oder Zugfahrplan schauen.
Reinhold Sczuka, Bürgermeister von Althütte und Leiter des vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projektes, weist auch auf die Bedeutung für Pendler hin: „Wir haben viele Menschen in der Region, die täglich weite Wege zum Arbeitsplatz zurücklegen. Dabei hat der Nachbar ein Dorf weiter fast die gleiche Strecke. Die Fahrgemeinschaften sparen bares Geld, besonders bei diesen hohen Spritpreisen."
Die Gemeinden machen mit Hilfe von Plakaten, Flyern und einem Hinweis auf der Gemeindewebseite auf den neuen Mobilitätsservice aufmerksam. „Aktiv werden müssen die Bürger aber selbst", betont Benjamin Kirschner, Mitgründer von flinc. Er wuchs in Burgstetten (Rems-Murr-Kreis) auf, bevor er an der Hochschule Darmstadt zusammen mit zwei Kollegen auf die Idee zu flinc kam. „Nur wenn sie den Dienst auch nutzen und ihre Fahrten oder Mitfahrgesuche eintragen, kann flinc ihnen die passenden Angebote machen." In wenigen Tagen startet flinc in der Region offiziell. Bereits jetzt können sich Bürger auf www.flinc.org kostenlos anmelden und Mobilitätspioniere werden.
Jede Fahrt und jede Mitfahrt auf flinc verbessert die Mobilität und die Lebensqualität in der Region. Zugleich sorgen aktive Flincer dafür, dass insgesamt weniger Autos unterwegs sein müssen. „Je stärker flinc in der Region verankert ist, umso größer ist der Nutzen für den Einzelnen und für die Allgemeinheit", so Bürgermeister Sczuka. Aus flinc wird das persönliche Social Mobility Network der Bürger, also ein Netzwerk für Mobilität, in dem sie Bekannte oder neue Kontakte finden. „Gemeinsam sind Sie cleverer unterwegs", fasst Sczuka die Idee zusammen und lädt weitere umliegende Gemeinden ein, sich dem Projekt in einer zweiten Phase anzuschließen und die Mobilität in der ländlichen Region zu stärken.
Die LEADER-Region Limes liegt im Regierungsbezirk Stuttgart und umfasst einen großen Teil des Baden-Württembergischen Limesverlaufs. Sie setzt sich aus 39 Gemeinden der Landkreise Heilbronn, Hohenlohekreis, Rems-Murr-Kreis und Schwäbisch Hall zusammen. An der Einführung von flinc zum Start sind beteiligt: Althütte-Sechselberg, Großerlach, Kaisersbach, Welzheim, Spiegelberg, Sulzbach a.d.Murr, Fichtenberg, Rosengarten, Mainhardt, Michelfeld, Oberrot, Obersontheim, Schwäbisch Hall-Bibersfeld und Waldenburg.