Gemeinde Großerlach

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Ein Hauch von Afrika beim Seniorennachmittag

Die Gäste des Großerlacher Seniorennachmittags durften in der weihnachtlich geschmückten Schwalbenflughalle Grab einer traditionellen eritreaischen Kaffezeremonie beiwohnen. Aber auch klassische Weihnachtslieder wurden gemeinsam gesungen.
Zunächst stimmte der Großerlacher Posaunenchor unter der Leitung von Karin Messer-Werner die Gäste auf den vorweihnachtlichen Nachmittag ein. Danach begrüßte Bürgermeister Christoph Jäger die Gäste mit einer kleinen Ansprache. Er ging dabei auf den Wandel ein, dem unsere Welt unterworfen ist, und einschneidende Ereignisse des auslaufenden Jahres, die Anlass oder Zeichen dieses Wandels seien. Man müsse Verständnis dafür haben, dass dieser Wandel den Menschen auch zunehmend Sorgen bereite und Angst mache. Sich unvermeidlichem Wandel einfach nur ohne realistischer Alternativen entgegen zu stellen, sei aber die falsche Art damit umzugehen. Richtig und wichtig wäre es dagegen, zu versuchen diesen Wandel zum Wohle aller aktiv mitzugestalten. Es verwundere ihn schon, wenn diesbezüglich einige in jüngerer Zeit so tun, als hätten sie die Bürgerbeteiligung erfunden. Als was solle man denn dann das bezeichnen, was dank der konstruktiven Mitwirkungsbereitschaft der Menschen in den vergangenen Jahrzehnten erreicht werden konnte? Und genau darin liege doch der entscheidende Unterschied – in der Frage, ob sich Bürger konstruktiv oder destruktiv beteiligen würden. Leider habe man den Eindruck, dass zunehmend letzteres praktiziert wird. Ein besseres Vorbild gäben da die Generationen des Wiederaufbaus und des Wirtschaftsaufschwungs ab. Jäger hierzu wörtlich:“Ich glaube nicht, dass der Wiederaufbau so schnell und erfolgreich gelungen wäre, wenn die Menschen sich seinerzeit mittels Demonstrationen, Tranparenten und dem Anzünden von Polizeifahrzeugen oder dem Anketten an Bahngleisen beteiligt hätten.“ Er erklärte, dass er sehr dankbar dafür sei, dass in Großerlach bis heute die konstruktive Bürgerbeteiligung praktiziert werde – und verlieh seiner Hoffnung darauf Ausdruck, dass dies auch in den kommenden Jahren so sein möge.
Hoffnung, so Jäger im weiteren Verlauf seiner Ansprache, sei das, was man nie verlieren dürfe. Und Hoffnung sei eine der wesentlichen Botschaften der Weihnachtszeit. Bei all den anstehenden Aufgaben und Problemen verleihe ihm aber auch das Wissen um die unglaubliche Lebensleistung der Seniorinnen und Senioren Hoffnung. Diese sei nämlich Beweis für die schier unmenschliche Leistungsfähigkeit der Menschen – solange sie ihre Probleme nicht gegeneinander oder jeder nur für sich alleine, sondern gemeinsam angehen.

Nach einigen mit stimmungsvoller Begleitung des Posaunanchores gemeinsam gesungenen Weihnachtsliedern und einer von Pfarrerin Marion Franz vorgetragenen Weihnachtsgeschichte, welche ebenfalls von der Hoffnung handelte, betrat Frau Tesfamikael die Bühne. Auch hierbei spielte das Wort Hoffnung eine Rolle. Denn die in Murrhardt lebende Eritreaerin versucht seit einigen jahren, ihrem Heimatdorf und vor allem den dort lebenden Kindern zu helfen, ihnen Hoffnung zu geben. Die Aktion begann 2009 in Großerlach in einer gemeinsamen Initiative der Großerlacher Grundschule und der Gemeindeverwaltung. Mit einem ersten Container wurden seinerzeit unter anderem dringend benötigte Schulmöbel nach Eritrea gebracht. Nun soll das Eritrea-Projekt in eine zweite Phase gehen. Für das Frühjahr 2012 ist ein zweiter Container geplant, beladen vor allem mit Holz – das in Eritrea Mangelware ist – und Werkzeug. Frau Tesfamikael wollte nicht nur für das Projekt werben, sondern sich vor allem auch für die Unterstützung aus Großerlach bedanken. Gerne hatte sie sich darum dazu bereit erklärt, den Seniorennachmittag mit einer traditionellen Kaffezeremonie zu bereichern. In landestypischer Kleidung stellte sie die hierfür benötigten Utensilien vor und erklärte auch die besondere Bedeutung, die nicht nur das Kaffeetrinken, sondern eben auch schon die Zubereitung des Getränks für traditionsbewusste Menschen in Eritrea hat. Sehr zur Freude der Gäste röstete sie auf der Bühne Kaffebohnen und goss das Pulver sodann in einem originalen Tongefäß auf.
Wer wollte durfte von dem köstlichen Kaffee kosten. Dazu reichte Frau Tesfamikael frisches Fladenbrot, „der Hefezopf Eritreas“, so die gut gelaunte und sympathische Zeremonienmeisterin.

Nach einem abschließenden Vesper machten sich die Gäste langsam auf den Nachhauseweg. Dabei durften sie als Erinnerung an den gelungenen Nachmittag kleine Wichtel mitnehmen. Diese hatten die Graber Landfrauen, die die Seniorinnen und Senioren liebevoll umsorgten, eigens als Tischdeko und kleines Geschenk gebastelt.

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