Hauptmenü
- Gemeinde & Wirtschaft
- Freizeit & Kultur
- Rathaus & Verwaltung
- Leben & Wohnen
Die Freiwillige Feuerwehr Großerlach befasste sich anlässlich einer Übung mit der Problematik von Fotovoltaikanlagen im Brandfall. Werner Stark, der Inhaber der DIS Daten-IT-Service GmbH, Großerlach, stellte hierfür sein Firmengelände zur Verfügung.
Anlass zu dieser themenbezogenen Übung gaben die jüngsten Presseberichte über eine bislang unbewusste Gefahr, die auf Gebäuden installierte Fotovoltaikanlagen im Brandfall für die Sicherheit der Einsatzkräfte darstellen. Auf Ersuchen von Bürgermeister Jäger kamen darum auch zwei Vertreter des örtlichen Energieversorgungsunternehmens SÜWAG zur Übung hinzu, um fachkundig Auskunft zu erteilen. Ebenfalls vor Ort waren neben dem Betriebsinhaber Stark weitere verantwortliche Mitarbeiter der Firma DIS, sowie der Hauselektriker des Unternehmens. Ziel war es, die Einsatzkräfte für die tatsächlich vorhandene Gefahr eines möglicherweise tödlichen Kontakts mit Gleichstrom im Einsatzfall zu sensibilisieren. Das Problem besteht nach Auskunft der Fachleute darin, dass auch im Brandfall und sogar nach Abschalten des Gebäudestroms, bzw. des Trennschalters der Fotovoltaikanlage, die Module weiterhin Strom produzieren, welcher bis zum Wechselrichter als Gleichstrom ansteht. In der anschließenden Beratung wurde festgestellt, dass selbst die zwischenzeitlich erhältlichen Notschalter für die Module keine wirkliche Sicherheit erbringen. So legen diese zwar mittels einer Art temperaturabhängig geschaltetem Kurzschluss die Module lahm. Ob dies jedoch tatsächlich erfolgt ist, lässt sich nicht erkennen. Und wer möchte dies schon „ausprobieren“? So gälte im Ernstfall auch hier: Sicherheit geht vor.
In einem gemeinsamen Rundgang machte sich die Mannschaft der Großerlacher Feuerwehr mit dem Gelände und den Räumlichkeiten des Unternehmens vertraut – und auch mit der konkreten Lage der zu berücksichtigenden Fotovoltaikinstallationen.
Die Vertreter der SÜWAG lobten das verantwortungsbewusste Aufgreifen des Themas seitens der FFW Großerlach. Es sei für die Sicherheit der Einsatzkräfte von großer Bedeutung, sich mit den Gefahren unter Strom stehender Gebäude und Anlagen vertraut zu machen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage aufgeworfen, ob es nicht Sinn machen würde, dass die jeweils zuständigen Energieversorgungsunternehmen bei Gebäudebränden automatisch mit alarmiert würden. Denn oft behindern beispielsweise unter Strom stehende Freileitungen an Dachständern den Einsatz, und generell stelle jede unter Srom stehende Leitung eine potentielle Gefährdung für Einsatzkräfte im Brandfall dar. Bis zum Eintreffen der EVU-Mitarbeiter im Falle der regelmäßig notwendigen Nachalarmierung könne wertvolle Zeit verloren gehen.