Im Rahmen der Winterkulturtage im Schwäbischen Wald gab in der Traditionsgaststätte „Silberstollen“ in Großerlach der heimischen Kriminalschriftsteller Peter Wark einen Auszug aus seinen mörderischen Werken zum Besten. Umrahmt wurde sein Vortrag von musikalischen Einlagen der Mundartband Wendrsonn, und auch die Kulinarik kam nicht zu kurz.

Die Gastgeberin Eva Regner-Braun durfte sich über ein bis auf den letzten Platz besetztes Lokal freuen und begrüßte die teilweise weit angereisten Gäste. Da das Motto des Abends mit Mord, Totschlag und kriminalistischem Gespür zu tun habe, habe sie sich dazu entschlossen, ihren Gästen den Inhalt des Menuablaufs vorzuenthalten. Dies mögen die Freunde des Genusses doch selbst herausbekommen. Womit kaum jemand rechnete: Es wurden schlussendlich sechs Gänge gereicht – und einer war besser und schmackhafter als der andere. Schon vor der Vorspeise („Maultaschen-Connection“) stimmten Markus Stricker und Michael Schad von Wendrsonn stimmungsvoll mit dem verträumt-melancholischen Imstrumentalstück „Eisbloama“ in den Abend ein. Wer die Musiker noch nicht kannte, wusste spätestens nach diesem hochanspruchsvollen Gitarrenstück, komponiert und meisterlich vorgetragen von Michael Schad, dass Ausnahmetalente am Werk waren.

Nach dem zweiten Gang, bestehend aus Lachstartar und Rucola an Himbeervinaigrette, trug dann Peter Wark, stilecht drapiert auf einem Sessel unter einer Leselampe, seine erste Kurzgeschichte vor. Diese Geschichte spielte sich überwiegend im Kopf einer Frau, genauer einer Joggerin, ab. Und bei ihrer überraschenden Pointe zuckte wohl jeder männliche Besucher innerlich zusammen, dessen Vorname mit dem Buchstabe „E“ beginnt.

Zwischen den weiteren Gängen gesellte sich musikalisch zu den Jungs von Wendrsonn dann auch deren Sängerin Biggi Binder hinzu. Mit ihrem Gesang berührte sie das Publikum mal mit temperamentvollem Biss, mal mit samtig einfühlsamem Timbre.

Auch Peter Wark gab eine weitere Kostprobe aus seinen mörderischen Werken, und so war man mit dem fünften Gang – passenderweise eine Rote Beete-Suppe - zwischenzeitlich beim sechsten Toten angekommen. Die Gäste zeigten sich allesamt begeistert von der spannenden Mixtur des überaus gelungenen Abends. Und nachdem sich zu später Stunde dann auch das Rätsel um das Menu gelöst hatte, begaben sich „die Überlebenden“ glücklich und zufrieden auf ihren Heimweg.