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Großerlach / Adi Mongodi - Ein voll beladener Container aus Großerlach ist in Agi Mongodi, Eritrea, angekommen und löste dort große Freude unter der Dorfbevölkerung und besonders den Kindern aus.
Eritrea liegt am Horn von Afrika und ist 18 Jahre nach Ende des Krieges immer noch im Aufbau begriffen. Frau Tesfamikael aus Murrhardt besuchte vor einiger Zeit ihr Heimatdorf Adi Mongodi. Sie besichtigte ihre Grundschule, die sie selbst als Kind besucht hatte und war entsetzt über die dortigen Verhältnisse. Schüler mussten auf dem Boden sitzend oder liegend Lesen und Schreiben lernen. Die Tafel an der Wand war nur noch ein zerbrochener Überrest.
Der Schulleiter der Schule, Petros Gebrekidan, bat Frau Tesfamikael um Hilfe. Kaum zurück in Deutschland, suchte sie nach Möglichkeiten, die Schule und die Frauen in ihrem Dorf zu unterstützen. Dabei war ihr bewusst, dass sie alleine auf sich gestellt kaum etwas erreichen würde. Einen starken Partner fand sie dann in der Grundschule Großerlach. Ohne zu Zögern sagten der Schulleiter Thomas Geiger mit Lehrerkollegium und die gesamte Elternschaft ihre Unterstützung zu und holten dazuhin auch die Gemeinde Großerlach mit ins Boot.
Auf Anregung von Bürgermeister Christoph Jäger wurde das Projekt im Rahmen der Schlüsselübergabe für die neue Gemeindehalle Großerlach der Öffentlichkeit vorgestellt. Sein Argument damals: „Unsere Freude über unsere neue Gemeindehalle ist so groß, dass wir sie mit Menschen teilen möchten, die mit weitaus weniger zufrieden sein müssen.“ Die Gemeinde Großerlach spendete ausrangierte Schulmöbel der Grundschule, welche von ehrenamtlichen helferinnen und Helfern aus der Elternschaft hergerichtet wurden. Auch erste Geldspenden gingen ein, welche für die Transportkosten des Containers dringend benötigt wurden.
Am Samstag, 17. Oktober 2009, war es dann soweit. Der Container wurde auf dem Gelände der Grundschule Großerlach beladen und anschließend nach Eritrea verschifft. Neben dem Mobiliar gingen auch Kleidung, Schuhe, Schreibwaren und viele andere nützliche Dinge für den täglichen Bedarf, die allesamt gespendet wurden, mit auf die lange Reise nach Afrika. Dann begann das bange Warten, ob der Container auch vollständig und unbeschadet am Zielort ankommen würde. Aber das ehrenwerte Anliegen stand offensichtlich unter einem guten Stern. Denn es kam nicht nur tatsächlich alles unbehelligt in Adi Mongodi an, die eritreaische Regierung übernahm sogar die Transportkosten vom Hafen zum Dorf. Von dem dadurch eingesparten Geld konnte sogar noch ein PC mit Drucker für die Schule erworben werden.
Die Freude der Dorfbevölkerung war enorm. Vor allem aber die Kinder der Dorfschule nahmen die Schulmöbel voller Dankbarkeit und Stolz sogleich in „Besitz“. Frau Haregu Tesfamikael war dermaßen positiv überrascht von der Hilfsbereitschaft, auf die sie mit ihrem Anliegen stieß, und von dem überwältigenden Erfolg der Aktion, dass gewiss mit weiteren Hilfsaktionen gerechnet werden darf – an Ansporn und Motivation fehlt es nicht, und schon gar nicht an weiterem Bedarf.