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Derzeit finden kreisweit lokale Kooperationsveranstaltungen zwischen allen Kreisgemeinden und dem Kreisjugendamt statt. Dieser Tage hatten auch Spiegelberg und Großerlach Gäste aus Backnang und Waiblingen. Gemeinsam mit einem Team aus Sozialpädagogen aller Arbeitsfelder besuchte Amtsleiter Peter Wieland die Gemeinden. Die Fachleute informierten, was Einrichtungen wie die Erziehungsberatungsstelle, Jugendgerichtshilfe oder die Jugendreferenten des Landkreises anbieten können. „Ziel dieses Konzeptes der Sozialraumorientierung ist es“ so Wieland, „die Angebote des Landkreises bekannt zu machen und dem Jugendamt ein Gesicht zu geben“.
Sozialer und Ambulanter Dienst des Jugendamtes haben mit den Gemeinden gemeinsam die Veranstaltungen geplant und im jeweiligen Feuerwehrgerätehaus durchgeführt. Der Spiegelberger Bürgermeister Uwe Bossert war angetan von der Vielfalt der Angebote: „Uns war nicht bewusst, wie viele Möglichkeiten der Unterstützung für Bürger, aber auch für Verantwortliche in der Gemeinde das Jugendamt bereit hält.“ Großerlachs Bürgermeister Christoph Jäger freute sich, dass sich zu Beginn seiner Tätigkeit als frischgebackene Vertreter im Jugendhilfeausschuß des Kreistages gleich mehrere Abteilungen des Amtes vorstellten und in persönlichen Gesprächen den Bürgern Rede und Antwort standen.
Britta Wanner und Renate Kupka machten deutlich, wie Sozialraumorientierung in ihrer alltäglichen Arbeit umgesetzt wird: „Wir können Familien zu Hause aufsuchen. So kommen unsere Angebote auch in zentrumsfernen Gemeinden wie Großerlach und Spiegelberg an. Dies gilt vor allem dann, wenn die Betroffenen nicht von sich aus Hilfsangebote wahrnehmen können.“
Doch die Kreisvertreter wollte nicht nur über die eigene Arbeit berichten, sie waren auch interessiert an dem was sich in den Gemeinden tut und wie dort Probleme mit Kindern, Jugendlichen und in Familien gelöst werden. „Denn in der Arbeit des Sozialen Dienstes kommen Ihre Gemeinden weitaus weniger oft vor als es dem Einwohneranteil entspricht“, so Britta Wanner in ihrer Einführung. „Offensichtlich verfügen Sie hier über gute Strukturen und lösen viele Fragen ohne Hilfe von außen. Woran liegt das“
Als wesentliche Faktoren wurden von den Teilnehmern in den Gemeinden Großerlach und Spiegelberg hierzu festgestellt. So bindet die gute Jugendarbeit der Vereine einen hohen Anteil der Jugendlichen ein. Viele Probleme entstehen innerhalb der doch noch recht gesunden sozialen Strukturen der beiden ländlich geprägten Gemeinden gar nicht erst. Auch wirke sich der ausgeprägte Gemeinsinn offensichtlich auch positiv auf soziale Verständnis der Kinder und Jugendlichen aus. Und wenn es dann doch einmal Probleme gibt, so redet man miteinander. Bürgermeister Jäger machte hierzu jedoch deutlich, dass man sich hierauf nicht ausruhen dürfe. Auch ländlich geprägte Gemeinden werden dauerhaft vor gesellschaftlichen Umbrüchen nicht verschont bleiben. Dies sei mit ein Grund gewesen, dass in Großerlach auf Teilzeitbasis ein Jugendbetreuer eingestellt wurde.
Das „Einbinden und miteinander reden“ wurde im Anschluss beim Spinnen eines Netzes gleich an Ort und Stelle ausprobiert. Sozialarbeiterin Regine Pfeifer verknüpfte mit Hilfe von Kletterseilen die örtlichen Vereine, die Jugendamtsvertreter und die Regelinstitutionen wie Kindergärten oder Schule so eng miteinander, dass am Ende tatsächlich ein tragfähiges Netzwerk entstanden war. Mutige Jugendliche aus den Jugendtreffs haben es getestet und sind nicht durch die Maschen gefallen. Die Teilnehmer der beiden Veranstaltungen sahen dies als Sinnbild dafür, dass durch gute Kenntnisse über die jeweiligen Strukturen und persönliche Kontakte bei künftigen Problemen für Kinder und ihre Familien ein ebenso tragfähiges Netzwerk greift.