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In den Gemeinden des oberen Murrtals häuften sich in den vergangenen Monaten die Beschwerden wegen eines zunehmend und dauerhaft mangelhaften Zustellservices der Post. In einigen Teilorten blieb teilweise die Postzustellung über mehrere Tage hinweg vollständig aus. Diese Situation war für die betroffenen Gemeinden nicht länger hinnehmbar. Im Großerlacher Rathaus fand darum nun auf Einladung von Bürgermeister Christoph Jäger, unter Beteiligung von Vertretern der Gemeinden Murrhardt, Spiegelberg und Sulzbach, ein Gespräch mit dem Politikbeauftragten der Deutschen Post AG, Wolfgang Englert, statt.
Bereits im diesbezüglichen Schriftverkehr der letzten Wochen und Monate, an welchem sich auch die örtlichen Bundestagsabgeordneten Norbert Barthle und Christian Lange, sowie der Landtagsabgeordnete Wilfried Klenk, auf die Seite der betroffenen Gemeinden schlugen, räumte die Deutsche Post AG die bemängelten Unregelmäßigkeiten bei der Briefzustellung ein. Als Hauptursache wurden dabei neben einem erhöhten Sendungsaufkommen ein unerwartet hoher Krankenstand und Einarbeitungsschwierigkeiten bei neuen Zustellern genannt. Wolfgang Englert bekräftigte nun im Gespräch diese Erklärung nochmals und entschuldigte sich im Namen der Post AG ausdrücklich für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Er räumte ein, dass das Unternehmen erkannt habe, dass die personelle Besetzung des Zustelldienstes offensichtlich an der Untergrenze angelangt sei. Man habe darauf bereits reagiert, erste Neueinstellungen seien im Dezember 2008 erfolgt. Der Anspruch seines Unternehmens müsse eine zuverlässige Postzustellung an 6 Tagen in der Woche auch in entlegenere Teilorte sein. Um dies zu erreichen, könnten auch weitere Einstellungen notwendig werden. Hierbei erklärte er allerdings, dass man die Feststellung gemacht habe, dass es sich im wirtschaftlich starken Rems-Murr-Kreis mitunder schwierig gestalte, geeignetes Zustellpersonal zu finden. Die Vertreter der Gemeinden boten darauf ohne zu zögern ihre Unterstützung bei einer etwaigen Personalsuche an.
Sie machten in diesem Zusammenhang zugleich deutlich, dass sich ihre Kritik, und die ihrer Bürgerschaft, ausdrücklich nicht gegen das eingesetzte Zustellpersonal richte. Man sei sich durchaus bewusst, unter welchem Zeitdruck diese ihre Zustellstrecken abzuarbeiten hätten und könne dabei im Alltag das offenkundige Bemühen der Zusteller beobachten, eine unzureichende Personalausstattung mit persönlichem Einsatz weitmöglichst zu kompensieren.
Englert nahm im Verlaufe des Gesprächs auch die Bitte auf, dass im Falle unvermeidbarer Engpässe in der Zustellung künftig bei der Organisation des Zustelldienstes die besonderen Interessen der örtlichen Unternehmen Berücksichtigung finden sollten. Hier könnten verspätete Zustellungen zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen. Insoweit sei die Zuverlässigkeit der Postzustellung durchaus auch ein bedeutender Standortfaktor für die Gemeinden im ohnehin benachteiligten ländlichen Raum.
Die Beteiligten zeigten sich abschließend erfreut über den konstruktiven Verlauf des Gesprächs. Man hoffe nun darauf, dass die völlig zu Recht beklagten Mängel bei der Postzustellung tatsächlich zeitnah und vor allem auch dauerhaft beseitigt würden. Dabei machten die Vertreter der Gemeinden deutlich, dass man auch zukünftig die Angelegenheit im Auge behalten wolle. Die Postkunden seien darum ausdrücklich aufgefordert, auch weiterhin auffällige Unregelmäßigkeiten - wie zum Beispiel das Ausbleiben erwarteter Postsendungen - oder Beschwerden an ihre Gemeindeverwaltungen zur Kenntnisnahme weiterzureichen.